Stein des Monats November: Obsidian
Allgemeine mineralogische Beschreibung nach M. Gienger, Lexikon und B.Newerla, Sterne und Steine:
Beim Obsidian kann man unterscheiden zwischen Schwarzem Obsidian, dem leicht rauchig-transparenten Rauchobsidian (“Apachenträne“), Lamellen-Obsidian (ein Rauchobsidian mit deutlich zonarer Lamellenstruktur), Gold- und Silberobsidian, der durch fein verteilte Gasbläschen einen seidigen gold- bis silberfarbenen Schimmer erhält, Regenbogenobsidian, der z.T. in allen Farben bunt schillert (Lichteffekt, der durch fein verteilte Wassertröpfchen im O. Entsteht), Mahagoni- obsidian, der seine braune Farbe durch Eisenoxid erhält und dem vielleicht bekanntesten, dem Schneeflockenobsidian, in dem sich graue Flecken aus Feldspat bilden.
• Obsidian ist ein Naturglas, das im weitesten Sinne zur Mineralklasse der Oxide gerechnet werden kann
• Genese: primär
• Chemie: SiO2 +H2O+Fe2O3+Al,C,Ca,Fe,K,Mg,Na
• Mohshärte: 5-5,5
• Dichte: 2,63- 2,6
• Spaltbarkeit: keine
• Bruch: großmuscheliger, glasscherbenartiger Bruch
• Farbe: schwarz, grau, braun, sehr selten grün
• Strichfarbe. weiß
• Glanz: Glasglanz
• Transparenz: undurchsichtig bis durchscheinend
• Kristallsystem: amorph
• Hauptlagerstätten: Mexiko, USA
• Astrologische Zuordnung: Der Obsidian hat seine Entsprechung im Sternzeichen Skorpion. Seit frühster Zeit wurde er für kultische Handlungen und magische Ri- ten benutzt. Im Mittelalter wurde diesem Stein zugeschrieben, er könne Dämonen austreiben. Tatsächlich hat er diese Fähigkeit, auch wenn wir sie heute in einem anderen Zusammenhang verstehen als die Menschen damals.
Der Obsidian entsteht durch plötzliche Abkühlung von vulkanischer Lava an der Luft oder im Wasser, also durch einen Temperatur“schock“. So hat er die Fähigkeit, die Auswirkungen von körperlichen oder seelischen Schocks und Traumata aufzulösen. Unter einem schock verstehen wir ein Erlebnis, bei dem das Bewusst- sein von so vielen und intensiven Reizen (körperlichen Schmerzen, Gefühlen, Wahrnehmungen) überflutet wird, daß es sie nicht mehr verarbeiten kann. Es reagiert darauf mit einer Art „Kurzschluss“, mit vollständiger oder teilweiser Bewusstlosigkeit. Dabei werden aber alle mit dem Geschehen verbundenen Wahrnehmungen und Gefühle genauestens aufgezeichnet, können aber meist nicht wieder in Erinnerung gerufen werden.
Das Bewusstsein hat sie zu seinem Schutz hinter einer Tür mit der Aufschrift „gefährlich“ oder „unangenehm“ weggesperrt, weil es befürchtet, von der Erinnerung an diese Dinge wieder überwältigt zu werden. Auch Dinge, die man selbst getan und dann als „schlecht“, „böse“ oder „Versagen“ bewertet hat, alle ungeliebten Seiten, können sich hinter solchen Türen verbergen. Allerdings können sie von ähnlichen Situationen oder Reizen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktiviert wer- den und dann unser Denken und Handeln entsprechend der vergangenen Erfahrungen beeinflussen, obwohl es vielleicht den momentanen Anforderungen nicht mehr angemessen ist. Man hält dann wie „besessen“ an bestimmten Verhaltens- mustern fest, die einem im Grunde mehr schaden als nützen und weiß hinterher oft selbst nicht, warum man genauso handeln musste, oder genau diese Gefühle plötzlich mit aller Macht von einem Besitz ergriffen. Dies sind die „Dämonen“, von denen schon die Menschen des Mittelalters wussten, dass der Obsidian sie „befrei- en“ kann.
Der Obsidian ermöglicht den Vorstoß in diese verborgenen Bereiche, öffnet die Türen zu den abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen und setzt die in ihnen gespeicherten Kräfte, Energien und Gefühle frei. Das kann äußerst dramatisch, schmerzhaft und chaotisch sein, bis ihre Inhalte mit der Realität in Beziehung gesetzt, ins Bewusstsein integriert, die freiwerdenden Kräfte für neue Ziele eingesetzt werden und eine neue Ordnung entstanden ist. Dies geht einher mit dem Gewinn neuer bzw. alter Fähigkeiten, verbesserter Intuition bis hin zu Hellsichtigkeit und verfeinerter Wahrnehmung.
